Zins & Inflation & Ausblick

Die EZB druckt weiterhin Geld (unter anderem vor allem das Aufkaufprogramm von Staatsanleihen) und hält die Zinsen auf null Prozent. In den Jahren 2020 und 2021 hat die EZB de facto sämtliche Staatsanleihen der Euro-Staaten, die emittiert wurden, aufgekauft. Ohne diese Aufkaufprogramme wird es für stark verschuldete Länder wie Italien, Frankreich, Belgien, Spanien etc. sehr schwer bis unmöglich, neue Staatsschulden aufzunehmen.

Der einzige Regelungsmechanismus zur Inflation ist der Zins! Die „Politik“ kann der Inflation wenig entgegenhalten. Das hat die Geschichte bereits x-fach gezeigt. Ende der 70er- / Anfang der 80er-Jahre gab es ähnliche Szenarien (hohe Inflation, Krisen, wenig Wirtschaftswachstum, teure Energie, hohe Arbeitslosigkeit). Erfolgreiche Gegenmittel waren: Anhebung der Zinsen, Reduktion der Steuer- und Staatsquoten.

Die EZB–Chefin hat vor einigen Jahren in einem Interview zur ausufernden Staatsverschuldung gemeint, dass es ein interessantes Experiment sei, für einige Jahre sehr niedrige Zinsen und hohe Inflationsraten zuzulassen, um die Staaten zu entschulden …

Die diversen Volkswirtschaftler der Banken, Wirtschaftsforscher etc. gehen daher davon aus, dass es ein Zurückfahren der Anleihenaufkaufprogramme geben wird. Dies – zusammen mit einem Anstieg der Zinsen auf 0,5 bis 1 % p. a. – wird aber nur zu einer geringen Senkung der Inflation führen.

1. Juni 2022
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